E-Mobilität bei der TGW Logistics Group
Interview mit Melanie Preinfalk und Christoph Rafbauer: „Wir stehen der Elektromobilität und ihren Chancen offen gegenüber!“
Die Mobilität ist im Umbruch. Ein klarer Trend, der sich in diesem Zusammenhang seit einigen Jahren abzeichnet, ist die verstärkte Nachfrage nach alternativen Antrieben. Nicht nur Privatpersonen, auch immer mehr Firmen setzen aufgrund der umweltfreundlicheren Fortbewegungsart, sinkenden CO2-Obergrenzen und schwankenden Treibstoffpreisen auf E-Mobilität.
Ein Unternehmen, das mit gutem Beispiel voran geht, ist die TGW Logistics Group. Als einer der führenden Anbieter von Intralogistik-Lösungen hat TGW Niederlassungen in Europa, China und den USA und beschäftigt weltweit mehr als 3.500 Mitarbeiter, davon rund die Hälfte an den beiden österreichischen Standorten in Marchtrenk und Wels. Für den rund 250 Fahrzeuge umfassenden Fuhrpark geht TGW nun neue Wege. So ergänzen seit mehr als einem Jahr Elektroautos die Flotte.
In einem Interview mit Melanie Preinfalk, Manager Strategic Projects und Projektverantwortliche Elektromobilität, und Christoph Rafbauer, Head of Group Purchasing, haben wir sie zu ihren Erfahrungen mit dem alternativen Antriebskonzept befragt.
Seit wann haben Sie E-Fahrzeuge in Ihre Flotte aufgenommen? Was waren die Beweggründe für diesen Schritt?
Christoph Rafbauer: Im Juli 2018 haben wir uns dazu entschieden E-Autos in unseren Fuhrpark zu integrieren. Eine wichtige Rolle hat dabei der Nachhaltigkeitsgedanke gespielt. Vor allem kurze Strecken im Nahbereich der beiden TGW-Standorte Wels und Marchtrenk lassen sich dank Elektromobilität umweltfreundlich und zugleich wirtschaftlich zurücklegen. Aktuell ergänzen neun Elektrofahrzeuge die TGW-Flotte. Diese werden von Mitarbeitern verschiedener Abteilungen und Bereiche – bis hin zu Mitgliedern der Geschäftsführung genutzt. Neben dem BMW i3 sind auch der e-Golf und der Audi e-tron im TGW-Fuhrpark.
Wie werden die E-Fahrzeuge in Ihrer Flotte eingesetzt?
Melanie Preinfalk: Wir nutzen E-Fahrzeuge sowohl als Pool-Autos als auch personenbezogen: Das Feedback unserer Mitarbeiter ist durchwegs positiv. Außerdem arbeiten wir mit verschiedenen Aktionen daran, unseren Kollegen die Elektromobilität näherzubringen und Berührungsängste abzubauen. So können TGW-Mitarbeiter zum Beispiel im Rahmen einer Verlosung für ein ganzes Wochenende einen BMW i3 nutzen und damit Erfahrungen sammeln. Das Interesse seitens der Mitarbeiter ist groß.
Wie laden Sie Ihre E-Fahrzeuge? Haben Sie eigene Ladestationen am Firmengelände?
Melanie Preinfalk: An unseren Standorten in Marchtrenk und Wels haben wir in den letzten Monaten eine Ladeinfrastruktur aufgebaut. Insgesamt stehen 14 Ladesäulen zur Verfügung. In unserem Headquarter in Marchtrenk nutzen wir eine Photovoltaik-Anlage zur Energiegewinnung. Knapp ein Viertel des jährlich benötigten Stroms können wir so nachhaltig und umweltfreundlich selbst produzieren – und unmittelbar in der Fertigung, den Büros und für das Laden der E-Fahrzeuge nutzen.
Wollen Sie Ihre E-Flotte weiter ausbauen?
Christoph Rafbauer: Wir stehen der Elektromobilität und ihren Chancen offen gegenüber – auch wenn es aktuell teils noch Aspekte wie etwa die Reichweite gibt, die die Entwicklung verlangsamen. Unsere Mitarbeiter können sich bei personenbezogenen Kraftfahrzeugen für ein E-Auto entscheiden, wenn es zu ihrem Nutzungsprofil passt. Bei unseren Pool-Fahrzeugen sammeln wir aktuell Erfahrung. Als erfolgreiches Unternehmen wachsen wir stark – das bedeutet einen steigenden Bedarf an Fahrzeugen. Die Möglichkeiten der Elektromobilität evaluieren wir daher ebenso intensiv wie weitere alternative Antriebskonzepte, wie beispielsweise Hybridantriebe.
Was würden Sie anderen Unternehmen raten, die überlegen auf E-Fahrzeuge umzusatteln? Welche Vor- /Nachteile im Vergleich zu konventionellen Antrieben gibt es?
Melanie Preinfalk: Man sollte sich das individuelle Fahrprofil genau ansehen, bevor man eine Entscheidung trifft. Elektro-Fahrzeuge haben ihre Stärken klar im urbanen bzw. stadtnahen Bereich und auf der Kurzstrecke. Dort können sie ihre Vorteile ausspielen. Die Reichweite spielt in der Betrachtung natürlich eine zentrale Rolle. Für schwer zu planende Langstreckenfahrten wie zum Beispiel im Vertrieb oder bei Servicetechnikern üblich, ist die Technologie aktuell noch nicht geeignet. Außerdem muss man schon im Vorfeld abklären, ob die entsprechende Ladeinfrastruktur am Firmengelände eingerichtet werden kann – und Ladezeiten sowie die Kosten berücksichtigen. Bei personenbezogenen Fahrzeugen bringt die aktuell gültige steuerliche Regelung für die Mitarbeiter Vorteile beim so genannten Sachbezug.
Was ist Ihr bisheriges Fazit?
Melanie Preinfalk: Wir haben in den letzten Monaten viel über Elektromobilität gelernt und wertvolle Erfahrungen sammeln können. Obwohl wir uns dem Thema sehr systematisch und strukturiert genähert haben, hat es doch die eine oder andere Überraschung gegeben. Die Reichweitenthematik und die Ladeinfrastruktur sind sicher Schlüsselfaktoren für den Erfolg der E-Mobilität. Ansonsten heißt es offen sein, die Vorteile des Konzepts bewusst nutzen und an der Thematik lernen und wachsen.
Näheres über die TGW Logistics Group erfahren Sie hier: https://www.tgw-group.com/de/
Noch mehr Informationen zum Thema E-Mobilität und der Integration in den Fuhrpark haben wir in unserem Whitepaper für Sie zusammengefasst.